Am Donnerstag war es endlich soweit… ich “durfte” in die Röhre. Seit gut 11 Wochen plagt mich ein Schwindel, der tagsüber kommt und Abends irgendwann wieder verschwindet. Immer wieder Kopfschmerzen, ein gefühlter Druck im Kopf immer an der gleichen Stelle. Und dann noch etliche “Symptome” die ich mir wohl einbildete… Naja, mein Hausarzt meinte, wir könnten ein MRT machen zur Sicherheit und Beruhigung. Nur das dauerte halt lange bis zu dem Termin.
Je näher er kam, desto nervöser war ich: was wenn in meinem Kopf etwas zu finden ist? Ein Tumor beispielsweise? Das würde mein Leben komplett auf den Kopf stellen. Vor allem so kurz vor der Hochzeit. Mein Kopf malte sich die verrücktesten Gedanken aus – immer wieder. Und ihr kennt das: wenn die Gedanken mal kreisen, dann sind die unglaublich schwer aufzuhalten. Meine baldige Frau sagte mir zwar immer wieder “das ist nix, ganz sicher!” (und etliche andere Leute taten das auch), aber ich hatte Mühe, das zu glauben – bzw. ich hatte Mühe damit, den Gedanken länger als führenden Gedanken zu halten.
Und dann war da noch das Thema Gottvertrauen… Wer mich kennt weiss, was ich glaube. Und als Christ ist doch eigentlich das Vertrauen darauf, dass Gott einen Plan hat und er es gut mit mir meint. Dass alle Dinge, zu meinem Besten geschehen und er uns nichts zu tragen gibt, was wir nicht tragen können (was nicht heisst, dass wir gar nix tragen müssen…). Aber wenn die negativen Gedanken sich drehen, dann ist es für mich unglaublich schwer, das Thema Vertrauen da irgendwie drüber zu stellen. Eine Sache, die ich immer wieder merke – auch in kleineren Dingen. Und dann werde ich immer wieder eines Besseren belehrt:
natürlich war das MRT vollkommen in Ordnung (der Prof. der die Bilder mit mir besprach fand es eher lustig, was ich so für Vermutungen hatte – und er freute sich über das Resultat ;)) – in meinem Kopf gibt es gar nichts was irgendwelchen Anlass zur Sorge geben würde. Und alle so “haben wir es doch gesagt!”.
Ja, ich weiss… und ich bin froh, dass alle recht hatten (ausser ich ;)). Und ich hab einmal mehr gesehen: ich muss mir keine Sorgen und Gedanken machen.
Sorgen sind doof… Gott sagt: macht euch keine Sorgen, an keinem Tag zu keiner Zeit. Er sagt auch: “Beobachtet die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen, und Gott ernährt sie. Seid ihr nicht mehr wert als die Vögel?” Und ich kleingläubiger sorge mich immer und immer und immer wieder. Dabei wäre es doch viel angenehmer, sich einfach mal keine Sorgen zu machen.
Das heisst nicht, mit geschlossenen Augen durch Leben zu laufen und sich um nichts zu kümmern. Nein, natürlich nicht… Aber wir sollen Themen in Angriff nehmen, ohne Furcht und Angst. Wir brauchen uns nicht zu sorgen, ob wir genug Geld haben, ob unser Chef zufrieden mit uns ist, ob an der Hochzeit alles klappen wird, ob das Flugzeug heil in den Flitterwochen landet, und so weiter und so fort.
Nicht dass das jetzt einfach wäre (gerade für einen wie mich, der sich immer Gedanken macht…), aber man kann es lernen. Aber das ist manchmal ganz schön schwierig. Da ist es echt wichtig, Leute an seiner Seite zu haben, die einen dabei unterstützen und einem auch aufzeigen, wann man sich mal wieder zu viele Sorgen und Gedanken macht. Menschen, die sich einfach mal Zeit nehmen über diese Dinge zu sprechen und das negative herauszunehmen und das Positive aufzuzeigen.
Und vielleicht, vielleicht schaffe auch ich Kleingläubiger das dann eines Tages auch.
Ich übe mich Tag für Tag 🙂
Euer,
Chris
Ist jetzt besser mit deinem schwindel?
Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es ist, plagte mich doch ähnliches. Das Gefühl wenn du dich ins Auto setzten musst um arbeiten zu gehen und du dich fragst ob du überhaupt dort ankommst, weil sich alles auf eine Seite oder nach unten dreht. Du schläfst abends ein und erwachst morgens und es schwindelt immer noch. Du weisst nicht wie du dich am besten fortbewegen sollst, denn es zieht dich auf eine Seite vom Schwindel oder gegen den Boden.
Alle untersuchen brachten nix, gottseidank. Dafür kenn ich jetzt das uni spital zur genüge. Von mri, 7tage ekg, ohrenspezialist und notfalleinweisung. Bei mir hat man nur festgestellt, dass ich die zwei obersten wirbel verschoben hätte und komplett verspannt im schulter/nackenberich sei. Erhielt Physio, die nix brachte…
Und um diese Verspannungen loszuwerden ( da sie mit relativ starken schmerzen verbunden waren) nahm ich fast regelmässig irfen dolo.
Hast du hohen Blutdruck? Bei mir war es (wahrscheinlich) dieses übel. Denn seit ich angemessene bd tabletten zu mir nehme, scheint alles gut.
Aber was ich auch in erwähgung gezogen habe ist, dass ich völlig überarbeitet war und als ich die prozente reduzierte, ging es mir nach einigen Monaten besser.
Ich hoffe dieser Schwindel hat bei dir ein Ende gefunden. Und begleitet dich nicht mehr länger.
Ich selber hab solche Tage nur noch sehr selten. Und vieleicht konnte ich dir mit dem einen oder andern etwas helfen.
Liebe grüsse cathy
Hey cathy,
oje, das klingt auch alles ganz ähnlich wie bei mir. In meinem Fall hat es aber nichts mit Blutdruck zu tun, der ist okay. Wenn dann war es wirklich der Stress. Ein paar Tage nach dem MRT verschwand der Schwindel dann komplett. Die Vermutung ist dahingehend, dass er ursprünglich von einem grippalen Infekt ausgelöst wurde, ich mir dann aber Stress und Gedanken gemacht habe und dann schlussendlich u.a. deswegen nicht mehr weggehen wollte. Und nach dem MRT war ich beruhigt und plötzlich zack, weg 😀
Was ich so oder so immer wieder versuche: zwischendurch einfach mal langsam sein… langsam gehen, langsam etwas tun. Einfach mal aus dem Fenster schauen. Bewusst aufnehmen was grad läuft. Mehr Fotos machen auch im Alltag. Einfach bewusster. Nicht immer einfach im stressigen Job 😉
Liebe Grüsse und auch dir alles Gute,
Chris